Montag, 28. September 2009

Bundestagswahl 2009 - Wahlergebnisse einmal anders betrachtet

Wählerauftrag versus Bürgerwille

Die Bundestagswahl ist vorbei, einige Tage wird die Zahl der Nichtwähler noch eine Rolle spielen, danach geht es - wie bisher immer - weiter so, oder wie es Oliver Kahn sagen würde: "Weiter, immer weiter."

Sehen wir uns das vorläufige amtliche Endergebnis einmal an:



in Prozent
Wähler 43997633 100,00



ungültige 640091 1,45
gültige Stimmen 43357542



SPD 9988843 23,04
CDU 11824794 27,27
FDP 6313023 14,56
DIE LINKE 5153884 11,89
GRÜNE 4641197 10,70
CSU 2830210 6,53
Andere 2605591 6,01

Wahlbeteiligung 70,8 Prozent, also 6,8 Prozent weniger als 2005. CDU/CSU und FDP haben mit aufgerundeten 48,4 Prozent eine klare Mehrheit und Frau Merkel will "Kanzlerin aller Deutschen" sein.

Aller Deutschen? Nehmen wir doch einmal "alle Deutschen" (zumindest die Wahlberechtigten) in den Blick:



in Prozent
Wahlberechtigte 62132442 100,00



ungültige 640091 1,03
NICHTWÄHLER 18134809 29,19
SPD 9988843 16,08
CDU 11824794 19,03
FDP 6313023 10,16
DIE LINKE 5153884 8,29
GRÜNE 4641197 7,47
CSU 2830210 4,56
Andere 2605591 4,19


Die vorher "stärkste Partei" CDU/CSU hat demnach nur noch 23,6 Prozent von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erhalten. Die "stärkste Kraft" im Land sind die Nichtwähler mit 29,2 Prozent.

Die Koalition von CDU/CSU und FDP kommt gerade mal auf 33,8 Prozent. Ist das wirklich der viel zitierte Bürgerwille? Es ist mit Sicherheit der Wählerauftrag. Aber was passiert eigentlich, wenn die Wahlbeteiligung weiter sinkt? Wenn sich vielleicht einmal weniger als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger an der Wahl beteiligen?

2 Kommentare:

  1. Dann passiert, was immer passiert: Das Volk meckert, tut aber nichts oder erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

    Ich denke, die meisten Deutschen interessiert Politik nicht, weil sie denken, die da oben machen eh was sie wollen. Nennt man wohl auch Politikverdrossenheit.

    Ich habe gewählt und tröste mich derzeit mit dem Gedanken, dass diese, von mir so gar nicht gewollte, Regierung in 3 Jahren und 363 Tagen wieder verschwunden ist.

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  2. Auch wir haben gewählt und vorher auch über unsere Portale und Blogs dafür geworben, zur Wahl zu gehen.

    Man kann durch eine Wahl ja nicht nur jemand wählen, den man mag, sondern, was viele nicht bedenken, verhindern, was man nicht mag. Durch die Wahl des kleinstmöglichen Übels kann man also versuchen, das grösstmögliche Übel zu verhindern. Schon dafür lohnt es sich, zur Wahl zu gehen...

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