Aha, nun kommt also etwas Licht in das Dunkel.
Nach verfrühten "Erfolgsmeldungen" aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in den letzten Jahren, hat man die Bekanntgabe der endgültigen Geburtszahlen durch das Statistische Bundesamt verzögert.
Erstens entstand dadurch ein größerer Abstand zwischen vollmundiger Erfolgsmeldung der Familienpolitik und dem bitteren Ergebnis und zweitens eine gewünschte zeitliche Nähe zur nächsten "Erfolgsmeldung": In 2010 stiegen die Geburtenzahlen, die Talsohle ist durchschritten, ja, sogar von einem Babyboom ist die Rede. Und das alles auf der Grundlage der vorläufigen Zahlen der ersten drei Quartale 2010.
Diese Meldungen wurden zunächst von fast allen Medien gierig aufgegriffen und in die Republik posaunt. Gestern - im Laufe des Tages und Abends - wurden dann die ersten, eher vorsichtigen Stimmen laut. Da wurde auf die Unterschiede zwischen vorläufigen und endgültigen Zahlen der vergangenen Jahre verwiesen. Ein Wissenschaftler durfte im öffentlich rechtlichen Fernsehen darauf hinweisen, dass es im Jahr 1980 einen einmaligen leichten Anstieg der Geburtenzahlen gab. D. h., es gibt dadurch bedingt heute mehr 30jährige Frauen als in den Vorjahren und in den Folgejahren.
Der Wissenschaftler nannte das als eine mögliche Begründung für einen möglichen - wenn auch vorübergehenden - Anstieg der Geburtenzahlen, weil die 30jährigen Frauen die höchste Geburtenrate der statistisch relevanten 15 bis 45jährigen Frauen haben.
Bei aller Rechnerei bleibt jedoch eines unbestritten: Seit Jahrzehnten ist die Zahl der Neugeborenen in Deutschland rückläufig. Und die vor 20, 30 oder 40 Jahren nicht geborenen Menschen können nun einmal heute keine Kinder zur Welt bringen - oder?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen