Seit ungefähr 10 Jahren reichen die Rentenerhöhungen nicht mehr aus um die Inflationsraten auszugleichen. Die Hinweise der Sozialverbände auf eine sich bereits ausbreitende und zunehmende verschärfende Altersarmut wurden von der Politik mit den aktuellen hohen Zahlen von Kindern und Jugendlichen unterhalb der Armutsgrenze gekontert - immerhin 16,3 Prozent.
Alt gegen Jung - alles wie gehabt. Wer will schon den Kindern und Jugendlichen die Zukunft nehmen? Als ob die Alten dieses Problem lösen könnten.
Kein Wort über diese Schande an sich. In einem der nach wie vor reichsten Länder der Welt 16,3 % der Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen. Un-vorstellbar! Un-hinterfragt! Aber sofort als Munition gegenüber den gierigen Alten benutzt.
"Ich weiß ja nicht, ob Sie's schon wissen," aber den Alten geht es so gut wie keiner Generation vor ihnen. Basta!
Gestern berichteten einige Medien über einen Rechenfehler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das DIW, ein selbständiger Verein, der vorwiegend mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, hatte die Zahlen der Kinder- und Jugendarmut ermittelt. Bei der Berechnung der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen ist ein Fehler unterlaufen, der nun korrigiert wurde.
Statt der bisher genannten 16,3 Prozent sind es "nur" 10 Prozent. Mir fehlen die Worte für eine solche Panne.
Aber ich bin nun sehr gespannt, welche Wirkungen die Korrektur der Zahl nach sich ziehen. Es wird schon etwas Verbal-Akrobatik nötig sein, um den nahe liegenden Umkehrschluss "weniger Kinderarmut - höhere Renten" zu vermeiden.
Aber für Kehrwenden und Schadenbegrenzungen gibt es viele Beispiele. Wie wäre es denn mit: "Was kümmert mich mein (dummes) Geschwätz von gestern." (Konrad Adenauer, 1. Bundeskanzler der BRD)
Sonntag, 15. Mai 2011
"Altersarmut vs. Kinderarmut" - oder "Die falsche Statistik"
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