Die ortsansässige Zeitung berichtete am 21. Dezember 2011 unter dem Titel "Erster Seniorenbeirat der Stadt Vellmar hat die Arbeit aufgenommen - Referate und Hausbesuche geplant" über den ersten Seniorenbeirat der Stadt Vellmar, eine Brücke zur Verwaltung soll er sein, so die HNA.
Vor etwa 6 Jahren wurde der Seniorenbeirat von den Oppositionsparteien gefordert und mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion abgelehnt. Die in der Abstimmung unterlegenen Parteien ließen aber nicht locker und so kam es tatsächlich nach vielen Schwierigkeiten zu einer Empfehlung des Sozialausschusses an die Stadtverordneten, einen Seniorenbeirat einzurichten.
Nun könnte man denken alle wären zufrieden. Weit gefehlt! Warum nicht alle zufrieden sind, verdeutlicht - unbeabsichtigter Weise - der obige Artikel. Am Anfang wird nämlich geschrieben wie der Seniorenbeirat gebildet wurde, nämlich durch Benennung durch den Magistrat - und am Ende des Artikels kann man lesen: "Die Mitglieder sind für eine Legislaturperiode gewählt." Schön wäre es gewesen, hätte eine Wahl stattgefunden. Es stimmt aber leider nicht.
Eine Interessenvertretung gewählt durch die zu Vertretenden? Das passt wohl mit dem Demokratieverständnis der Mehrheitsfraktion nicht zusammen. Da werden lieber 2 Plätze an die großen Kirchen vergeben und die restlichen 5 Mitglieder vom Magistrat nach nicht näher bekannten Kriterien benannt.
Ein Schelm, der böses dabei denkt..........
Freitag, 23. Dezember 2011
Freitag, 16. Dezember 2011
"Einkommensungleichheit in Deutschland wächst" - Neiddebatte? Verschwörungstheorien?
Ich hatte in dem Post zur OECD-Studie eher rhetorisch als ernsthaft die Frage nach der Neiddebatte gestellt. Und siehe da, genau dieser Vorwurf wurde mir auch prompt gemacht.
Liebe Leserinnen, liebe Leser - liebe Kritiker (waren nur Männer), ich habe wirklich keine Lust mehr, mich mit diesem "Totschlag-Argument" auseinanderzusetzen. Bitte lesen Sie meinen Beitrag noch einmal genau. Ich habe lediglich die veröffentlichten Zahlen der OECD-Studie wiedergegeben und habe mir dieses Mal jeden Kommentar zum Inhalt verkniffen.
Weil ich mich über etwas anderes mehr geärgert habe. Ich finde es skandalös, wenn eine Studie, die deutsche Inhalte hat, nicht in deutscher Sprache veröffentlicht und somit allen Interessierten zugänglich gemacht wird.
Auch hierzu habe ich Rückmeldungen erhalten. Ich würde "Verschwörungstheorien" anhängen lautet ein mehrfach erhobener Vorwurf. Wie ich finde ebenfalls ein "Totschlag-Argument". Was ist daran verschwörerisch wenn ich nach Gründen für eine dreisprachige Veröffentlichung unter Auslassung einer deutschen Version frage?
Sind wir wirklich schon wieder soweit, dass wir nichts mehr hinterfragen dürfen? Weil wir sonst Neider und/oder Verschwörer sind?
Liebe Leserinnen, liebe Leser - liebe Kritiker (waren nur Männer), ich habe wirklich keine Lust mehr, mich mit diesem "Totschlag-Argument" auseinanderzusetzen. Bitte lesen Sie meinen Beitrag noch einmal genau. Ich habe lediglich die veröffentlichten Zahlen der OECD-Studie wiedergegeben und habe mir dieses Mal jeden Kommentar zum Inhalt verkniffen.
Weil ich mich über etwas anderes mehr geärgert habe. Ich finde es skandalös, wenn eine Studie, die deutsche Inhalte hat, nicht in deutscher Sprache veröffentlicht und somit allen Interessierten zugänglich gemacht wird.
Auch hierzu habe ich Rückmeldungen erhalten. Ich würde "Verschwörungstheorien" anhängen lautet ein mehrfach erhobener Vorwurf. Wie ich finde ebenfalls ein "Totschlag-Argument". Was ist daran verschwörerisch wenn ich nach Gründen für eine dreisprachige Veröffentlichung unter Auslassung einer deutschen Version frage?
Sind wir wirklich schon wieder soweit, dass wir nichts mehr hinterfragen dürfen? Weil wir sonst Neider und/oder Verschwörer sind?
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Neuigkeiten aus Schilda
Die Mehrheitsfraktion in der nordhessischen Kleinstadt hat den Schock nicht richtig verdaut. Da hat doch tatsächlich der Bürgerentscheid die Pläne der Partei und des Bürgermeister jäh gestoppt.
Erklärungsnot, Selbstzweifel oder Trotz? Was mag die Partei nur getrieben haben, plötzlich die abgegebenen Ja-Stimmen ins Verhältnis zur Zahl der Wahlberechtigten zu setzen und daraus abzuleiten, das die Mehrheit den Bürgerentscheid nicht unterstützt hat?
Obelix würde jetzt sagen: "Die spinnen die ...."
Der Volksmund würde sagen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Vor nicht allzu langer Zeit hat sich der Bürgermeister, der genau jener Partei angehört, bei der großen Mehrheit der Bürger bedankt, die ihn in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt haben. Die Wahlbeteiligung war damals auch nicht hoch und nach der oben angewandten Rechenmethode bestand die "große Mehrheit" aus ca. 27 % der Wahlberechtigten.
Demnach hätten ca. 73 % den gewählten Bürgermeister nicht gewollt. Beim Fußball nennt man so etwas ein kapitales Eigentor.
Wie angeschlagen muss eine Partei sein, um zu solchen Rechenspielen zu greifen anstatt einfach mal eine Niederlage einzugestehen.
Aber nach fast 60 Jahren absoluter Mehrheit und entsprechenden Abstimmungen im Parlament hat man wohl das anständige Verlieren glatt verlernt.
Man fragt sich hier mittlerweile, ob diese Partei bzw. ihre führenden Mitglieder noch lernfähig sind.
Erklärungsnot, Selbstzweifel oder Trotz? Was mag die Partei nur getrieben haben, plötzlich die abgegebenen Ja-Stimmen ins Verhältnis zur Zahl der Wahlberechtigten zu setzen und daraus abzuleiten, das die Mehrheit den Bürgerentscheid nicht unterstützt hat?
Obelix würde jetzt sagen: "Die spinnen die ...."
Der Volksmund würde sagen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Vor nicht allzu langer Zeit hat sich der Bürgermeister, der genau jener Partei angehört, bei der großen Mehrheit der Bürger bedankt, die ihn in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt haben. Die Wahlbeteiligung war damals auch nicht hoch und nach der oben angewandten Rechenmethode bestand die "große Mehrheit" aus ca. 27 % der Wahlberechtigten.
Demnach hätten ca. 73 % den gewählten Bürgermeister nicht gewollt. Beim Fußball nennt man so etwas ein kapitales Eigentor.
Wie angeschlagen muss eine Partei sein, um zu solchen Rechenspielen zu greifen anstatt einfach mal eine Niederlage einzugestehen.
Aber nach fast 60 Jahren absoluter Mehrheit und entsprechenden Abstimmungen im Parlament hat man wohl das anständige Verlieren glatt verlernt.
Man fragt sich hier mittlerweile, ob diese Partei bzw. ihre führenden Mitglieder noch lernfähig sind.
Mittwoch, 7. Dezember 2011
"Einkommensungleichheit in Deutschland wächst"
so lautet der Titel einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die vor wenigen Tagen der Presse vorgestellt wurde und in fast allen Medien ihren Niederschlag fand.
Die Studie selbst war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht, das geschah erst gestern - und zwar ausschließlich in englischer, französischer und portugiesischer Sprache, wie OECD und Verlag auf Anfrage mitteilten.
So bleibt als Grundlage für eine erste Auseinandersetzung nur das Material, das von der OECD vorab den Medienvertretern zur Verfügung gestellt wurde und von den Medien veröffentlicht wurde.
Das ist nicht all zu viel, aber allemal brisant.
Während sich in anderen Staaten die Einkommenskluft verringert hat, ist sie in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren größer geworden und erheblich stärker gewachsen als in den meisten Industrienationen.
Zur Veranschaulichung: Das Nettoeinkommen der 10 % Deutschen mit den höchsten Einkommen liegt bei durchschnittlich 57.300 Euro im Jahr und damit acht mal so hoch wie das Einkommen der 10 % Deutschen mit den geringsten Einkommen von durchschnittlich 7.400 Euro (ohne staatliche Transferleistungen).
Laut OECD lag das Einkommensverhältnis Anfang der neunziger Jahre noch bei sechs zu eins.
Die Gründe für diese Entwicklung sind wahrscheinlich vielfältig, aber die Entwicklung der Löhne und Gehälter dürften den größten Anteil haben. Die verfügbaren Haushaltseinkommen sind in Deutschland in den letzten zwanzig Jahren vor der Finanzkrise durchschnittlich um 0,9 % jährlich gestiegen. Aber nicht in allen Einkommensklassen gleichermaßen.
Die Gutverdiener legten im Schnitt um 1,6 % pro Jahr zu, während sich die Niedrigverdiener mit 0,1 % begnügen mussten. Lag der Zuwachs der Gutverdiener damit immer noch über der Inflationsrate, so mussten die Niedrigverdiener bereits reale Einkommensverluste hinnehmen.
Oje, höre ich da schon wieder den Vorwurf der "Neiddebatte"?
Zur Studie selbst. Die bisher vorgestellten (bzw. von den Medien veröffentlichten) Zahlen betreffen erst einmal nur zwanzig Prozent der Bevölkerung. Und wer - wie ich - zu den achtzig Prozent dazwischen gehört, scheint von der Einkommensverteilung, Einkommensentwicklung oder Einkommenskluft nicht betroffen?
Darüber geben die Vorab-Informationen der OECD keine Antwort, das bleibt der Studie selbst vorbehalten.
Die ja jetzt erschienen ist!
In Englisch, Französisch und Portugiesisch!
Warum nicht in Deutsch? Sollen wir die Studie nicht lesen können?
Wer schon einmal versucht hat, eine wissenschaftliche Studie in seiner eigenen Muttersprache zu lesen und zu verstehen, der hat vielleicht eine Vorstellung davon was es bedeutet, dieses in einer Fremdsprache zu tun. Selbst sehr gute Kenntnisse der Umgangssprache werden dafür nicht ausreichen.
Wir "Normalverbraucher" werden wohl auf die Brocken angewiesen sein, die man uns gnädig hinwirft - für mich ein eindeutiger Akt der Des-Information.
Quellen: Heute-Journal am 5. Dezember, Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) Printausgabe vom 6. Dezember, Zeit online, FAZ, Stern.de, Focus online
Die Studie selbst war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht, das geschah erst gestern - und zwar ausschließlich in englischer, französischer und portugiesischer Sprache, wie OECD und Verlag auf Anfrage mitteilten.
So bleibt als Grundlage für eine erste Auseinandersetzung nur das Material, das von der OECD vorab den Medienvertretern zur Verfügung gestellt wurde und von den Medien veröffentlicht wurde.
Das ist nicht all zu viel, aber allemal brisant.
Während sich in anderen Staaten die Einkommenskluft verringert hat, ist sie in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren größer geworden und erheblich stärker gewachsen als in den meisten Industrienationen.
Zur Veranschaulichung: Das Nettoeinkommen der 10 % Deutschen mit den höchsten Einkommen liegt bei durchschnittlich 57.300 Euro im Jahr und damit acht mal so hoch wie das Einkommen der 10 % Deutschen mit den geringsten Einkommen von durchschnittlich 7.400 Euro (ohne staatliche Transferleistungen).
Laut OECD lag das Einkommensverhältnis Anfang der neunziger Jahre noch bei sechs zu eins.
Die Gründe für diese Entwicklung sind wahrscheinlich vielfältig, aber die Entwicklung der Löhne und Gehälter dürften den größten Anteil haben. Die verfügbaren Haushaltseinkommen sind in Deutschland in den letzten zwanzig Jahren vor der Finanzkrise durchschnittlich um 0,9 % jährlich gestiegen. Aber nicht in allen Einkommensklassen gleichermaßen.
Die Gutverdiener legten im Schnitt um 1,6 % pro Jahr zu, während sich die Niedrigverdiener mit 0,1 % begnügen mussten. Lag der Zuwachs der Gutverdiener damit immer noch über der Inflationsrate, so mussten die Niedrigverdiener bereits reale Einkommensverluste hinnehmen.
Oje, höre ich da schon wieder den Vorwurf der "Neiddebatte"?
Zur Studie selbst. Die bisher vorgestellten (bzw. von den Medien veröffentlichten) Zahlen betreffen erst einmal nur zwanzig Prozent der Bevölkerung. Und wer - wie ich - zu den achtzig Prozent dazwischen gehört, scheint von der Einkommensverteilung, Einkommensentwicklung oder Einkommenskluft nicht betroffen?
Darüber geben die Vorab-Informationen der OECD keine Antwort, das bleibt der Studie selbst vorbehalten.
Die ja jetzt erschienen ist!
In Englisch, Französisch und Portugiesisch!
Warum nicht in Deutsch? Sollen wir die Studie nicht lesen können?
Wer schon einmal versucht hat, eine wissenschaftliche Studie in seiner eigenen Muttersprache zu lesen und zu verstehen, der hat vielleicht eine Vorstellung davon was es bedeutet, dieses in einer Fremdsprache zu tun. Selbst sehr gute Kenntnisse der Umgangssprache werden dafür nicht ausreichen.
Wir "Normalverbraucher" werden wohl auf die Brocken angewiesen sein, die man uns gnädig hinwirft - für mich ein eindeutiger Akt der Des-Information.
Quellen: Heute-Journal am 5. Dezember, Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) Printausgabe vom 6. Dezember, Zeit online, FAZ, Stern.de, Focus online
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