Wenn ich im Dezember 2015 aus der Erwerbstätigkeit, dem Berufsleben ausscheide, dann habe ich nach einer Lehre und einer Fachschulausbildung 45 Jahre und 2 Monate meines Lebens gearbeitet, davon 44 Jahre bei der Ev. Kirche (quasi im öffentlichen Dienst). Während dieser Zeit habe ich einen Anspruch bei der gesetzlichen Rentenversicherung von voraussichtlich 1.686,96 € erworben. Auf ein Jahr gerechnet ergibt das die Summe von voraussichtlich 20.243,52 Euro. Wenn ich mir während dieser Zeit etwas hätte zu Schulden kommen lassen - wie z. B. Bestechlichkeit oder Vorteilsannahme - wäre ich wohl entlassen worden. Aus solchen Gründen aus dem öffentlichen Dienst entlassen zu werden bedeutet wohl in den meisten Fällen ein Ende der Karriere.
Wenn Herr Wulff mit 53 Jahren, nach nur 20,5 Monaten Dienstzeit aus dem Amt des Bundespräsidenten ausscheidet, weil ein überwiegend selbst verschuldeter Vertrauensverlust bei der Bevölkerung ihm ein Verbleiben im Amt nicht ratsam erschien, dann soll er einen Anspruch auf einen EHRENSOLD von 199.000 Euro jährlich haben? Zuzüglich Dienstwagen mit Fahrer? Zuzüglich Büro und Mitarbeiter(n?)?
Ich fasse es nicht..........
Herr Wulff ist doch nicht zurückgetreten weil er politisch quer lag oder aus politischen Gründen nicht mehrheitsfähig gewesen ist.
Bei einem "gewöhnlichen" Mitarbeiter im öffentlichen Dienst hätte sein Verhalten wahrscheinlich zu einer verhaltensbedingten Kündigung geführt. Nun kann man einem Bundespräsidenten nicht einfach eine Kündigung schicken - im juristischen Sinne.
Aber was anderes als eine Kündigung ist es denn, wenn die Mehrheit eines Volkes seinem Präsidenten nicht mehr vertraut. Wenn sie seinen Aussagen keinen Glauben mehr schenkt. Wenn sie sich seinen Rücktritt wünscht.
All das ist doch weder inhaltlich noch begrifflich mit dem EHRENSOLD vereinbar.
Wenn ich dann noch lese und höre, dass die Verwaltung die über die Gewährung des Ehrensoldes zu befinden hat mit engen und vertrauten Wegbegleitern und Mitarbeitern von Herrn Wulff (schon aus seiner Zeit in Hannover) besetzt ist, dann steigt Wut in mir hoch.
Noch bevor die Vorwürfe, die zu dem Vertrauensverlust und damit zu seinem Rücktritt geführt haben, von der zuständigen Staatsanwaltschaft geprüft werden konnten, wurde schon in heftiger Eile die Rechtmäßigkeit des EHRENSOLDES bestätigt.
Rente oder Ehrensold? - Ich habe bisher keinem Bundespräsidenten seinen Ehrensold geneidet. Selbst die Höhe - immerhin eine Lex Adenauer - und die zusätzlichen Geldwerten Vorteile haben lediglich ein nachdenkliches Kopfschütteln bei mir bewirkt, sie alle wurden für ihre Verdienste geehrt.
Welche Verdienste hat Herr Wulff sich erworben? Reichen die bisher schon sicheren Altersversorgungen aus seinem Wirken in Niedersachsen nicht aus?
Auch ohne EHRENSOLD hat doch die Familie Wulff - im Gegensatz zu vielen Rentnern - den Sturz in die Altersarmut kaum zu befürchten.
Lieber eine ehrliche Rente als einen EHRENSOLD der so gewährt gute Chancen hat als Un-Wort des Jahres in die Geschichte einzugehen.
Für mich ein weiterer Fall für die Justiz.
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Die Wut bei den Menschen ist sehr groß!
AntwortenLöschenDer Ehrensold für Herrn Wulf, zusätzlich mit Dienstwagen und Chauffeur und Büro mit Sekretärin und das soll alles zu Recht sein, nur weil es ihm laut Gesetz zusteht, was sind das für Gesetze?
Wie wurde es in der Talkrunde bei Frau Maischberger genannt? Man kann die Spielregeln während des Spiels nicht ändern! Wer macht diese Spielregeln und was dürfen sich unsere Politiker noch alles erlauben und trotzdem ungestraft davon zu kommen.
Oder ist es eher so, dass der Herr Wulf genau wusste dass er mit solchen Machenschaften schnell aus dem Amt und der Verantwortung heraus kommt und seine Belohnung bereits auf ihn wartet?
Auch mein Mann hat über 25 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet und Vorteilsnahmen wie sie Herr Wulf als Selbstverständlichkeiten in Anspruch nahm, hätte eine fristlose Kündigung bedeutet. Eine Belohnung hätte er nicht bekommen, stattdessen hätte er sich und seine Familie von der Sozialhilfe ernähren müssen oder sich einen neuen Job suchen.
Ist jeder Angestellte in unserem Deutschland weniger Wert als ein Politiker?
Eigentlich hatte ich immer geglaubt dass alle Menschen vor dem Gesetze gleich sind und auch gleich behandelt werden!
Wo steht geschrieben das Herr Wulf andere Rechte hat?
Aber der Arme braucht ja seinen Ehrensold von 199.000 € zuzüglich Dienstwagen und Büro, denn der ehemalige Herr Bundespräsident kann doch nicht eine gewöhnliche Arbeit z.B. in einer Kanzlei annehmen, oder jetzt selber sein Auto fahren und die vielen Briefe die er bekommen wird, wie soll der arme Mann die alle alleine beantworten.
Ach, dazu fällt mir ein, wieso darf Herr Wulf weiter den Titel Herr Bundespräsident tragen? Vielleicht weil ihm die Unehrenhaftigkeit vom Gericht noch nicht endgültig Nachgewiesen wurde?
Meine Wut ist Unermesslich groß und ich glaube dass es den meisten Menschen in unserem Land auch so geht.
Die Wut bei den Menschen ist sehr groß!
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Wie wurde es in der Talkrunde bei Frau Maischberger genannt? Man kann die Spielregeln während des Spiels nicht ändern! Wer macht diese Spielregeln und was dürfen sich unsere Politiker noch alles erlauben und trotzdem ungestraft davon zu kommen.
Oder ist es eher so, dass der Herr Wulf genau wusste dass er mit solchen Machenschaften schnell aus dem Amt und der Verantwortung heraus kommt und seine Belohnung bereits auf ihn wartet?
Auch mein Mann hat über 25 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet und Vorteilsnahmen wie sie Herr Wulf als Selbstverständlichkeiten in Anspruch nahm, hätte eine fristlose Kündigung bedeutet. Eine Belohnung hätte er nicht bekommen, stattdessen hätte er sich und seine Familie von der Sozialhilfe ernähren müssen oder sich einen neuen Job suchen.
Ist jeder Angestellte in unserem Deutschland weniger Wert als ein Politiker?
Eigentlich hatte ich immer geglaubt dass alle Menschen vor dem Gesetze gleich sind und auch gleich behandelt werden!
Wo steht geschrieben das Herr Wulf andere Rechte hat?
Aber der Arme braucht ja seinen Ehrensold von 199.000 € zuzüglich Dienstwagen und Büro, denn der ehemalige Herr Bundespräsident kann doch nicht eine gewöhnliche Arbeit z.B. in einer Kanzlei annehmen, oder jetzt selber sein Auto fahren und die vielen Briefe die er bekommen wird, wie soll der arme Mann die alle alleine beantworten.
Ach, dazu fällt mir ein, wieso darf Herr Wulf weiter den Titel Herr Bundespräsident tragen? Vielleicht weil ihm die Unehrenhaftigkeit vom Gericht noch nicht endgültig Nachgewiesen wurde?
Meine Wut ist Unermesslich groß und ich glaube dass es den meisten Menschen in unserem Land auch so geht.