"Die späte Freiheit," so lautet der Titel eines Buches von Leopold Rosenmayr, das zur Pflichtlektüre meines Gerontologie-Studiums gehörte.
Am 19. Oktober war der letzte Arbeitstag in meinem bisher 45jährigen Erwerbsleben. Nun befinde ich mich in meinen Jahresurlaub bis zum 30. November und am 1.12.12 beginnt die dreijährige Freistellungsphase meiner Alters-Teilzeit.
Rosenmayr hat in dem oben genannten Buch viel über das "nachberufliche Leben" geschrieben, aber wenig darüber, wann diese Phase beginnt. Gehört die Alters-Teilzeit schon dazu - oder ist sie genau der Weg dahin, der Weg in die späte Freiheit. Eine Zeit, die nicht mehr überwiegend von Fremdbestimmung geprägt sein sollte sondern vielmehr von eigenen Interessen und Entwicklungen.
Der Weg ist gekennzeichnet von verschiedenen Dingen, wie Abschied, Aufräumen, Loslassen, Wieder-Entdeckung alter und Entdeckung neuer Hobbys, Orientierung und Selbstbesinnung. Und er eröffnet neue Perspektiven
Ich habe noch keine genaue Vorstellung von der "späten Freiheit" und weiß auch nicht, ob sie nicht nur ein theoretisches Konstrukt ist. Vielleicht ist dieser Weg ähnlich wie der Pilgerpfad ein sehr individueller Weg, der sich einer objektiven Beschreibung oder gar Verallgemeinerung entzieht.
Ich spürte erste Veränderungen in mir beim Aussortieren von alten Fachbüchern, Zeitungsartikeln , Aufsätzen und Broschüren. Manches ging leicht weg, anderes werde ich vielleicht noch mehrmals in die Hand nehmen müssen, bevor eine Trennung gelingt. Aber ich spüre bereits eine Erleichterung, der Rucksack ist schon leichter geworden und damit wächst meine innere Bereitschaft weiteren Ballast aufzugeben.
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