Als ich im Sommer letzten Jahres den ersten Beitrag zu diesem Thema verfasste, zählte ich noch zum erwerbstätigen Teil der Bevölkerung. Seit November 2012 genieße ich die Freistellungsphase der Altersteilzeit und erlebe "Zeit" nunmehr aus einer anderen Perspektive.
Seit November 2012 - dem Monat meiner Verabschiedung aus dem Erwerbsleben und dem Abschied von meiner hochbetagten Hundedame - erlebe ich Zeit nach rund 45 Berufsjahren aus einer völlig neuen Sicht.
Ich habe natürlich keine einzige Sekunde Zeit dazu gewonnen - aber ich habe durch den Wegfall der Arbeitszeit pro Tag etliche Stunden mehr zu meiner freien Verfügung. Und das macht sich bemerkbar:
Zum Beispiel beim Einkauf, früher war selten mehr in meinem Einkaufswagen als auf dem Zettel vermerkt war, heute sieht der Wagen anders aus. Ich nehme mir mehr Zeit und siehe da, der Inhalt des Einkaufwagens verändert sich, sowohl quantitativ als auch qualitativ.
Zum Beispiel beim Telefonieren, im Gegensatz zu früher führe ich mehr Telefonate von längerer Dauer.
Zum Beispiel bei den täglichen Hundespaziergängen, für die ich mir mehr Zeit nehme und die ich zum Teil auch viel bewusster erlebe. Und zwar nicht nur meinen eigenen Hund und die Natur. Ich kenne mittlerweile auch die Namen vieler Hunde und lerne zunehmend ihre Besitzer kennen.
Letztere - von mir in den vergangenen Jahren meist nur wenig beachtet - sind immer wieder mal für überraschende Bemerkungen gut. "Na, jetzt im Ruhestand sieht man Sie ja auch mal in ruhiger Gangart." Oder: "Was macht Ihre Rippenprellung?" Auch über den Tod meiner Hündin und die kleineren und größeren Probleme mit dem "neuen" Hund sind viele Menschen überraschend gut informiert. Und - manche von ihnen entpuppen sich als "Nachbarn" (nicht direkt, die kenne ich schon!) im näheren Wohnumfeld.
Fazit:
- Ich nutze die "gewonnene"Zeit zunehmend für soziale Kontakte.
- Ich mache - abgesehen von meinem wiederbelebten Hobby der Fotografie - zur Zeit wenig Neues.
- Aber ich nehme mir für viele Dinge im Alltag mehr Zeit und erledige sie bewusster.
Ach ja, das Zitat von Horaz hat für mich an Bedeutung und Wichtigkeit nichts verloren.......
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