"Der Bundestag" (wer eigentlich genau? mit wessen Stimmen? vielleicht auch wieder von 30 anwesenden Abgeordneten wie beim Meldegesetz im letzten Jahr?) hat ein Gesetz "einstimmig" verabschiedet. Nun ja, eigentlich nichts Besonderes, oder doch?
Das Gesetz mit dem etwas sperrigen Namen "Gesetz zur Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege" wird erst richtig interessant, wenn man sich die Zielsetzung etwas genauer anschaut:
Das Gesetz soll dem Fachkräftemangel in der Altenpflege entgegenwirken, es sieht unter anderem vor, die Ausbildungszeit von Bewerbern mit "entsprechenden Vorkenntnissen" um ein Drittel auf zwei Jahre zu verkürzen.
Aha, die bisherige Ausbildungszeit war offenbar zu lang für die Vermittlung der notwendigen Inhalte.
Aber halt! Die berufliche Aus- und Weiterbildung soll doch gestärkt werden, so jedenfalls der Titel des Gesetzes. Also "weniger ist mehr?"
Wir haben also einen Fachkräftemangel weil die Ausbildungszeit zu lang ist???
Bayerns Sozialministerin scheint es so zu sehen: "Das steigert die Attraktivität des Berufs und ist ein Zeichen der Anerkennung für Pflegende, die sich bereits über Jahre hinweg für unsere älteren Mitbürger eingesetzt haben." Soweit also Frau Ministerin Christine Haderthauer (CSU).
Ich ahnungsloser Mensch hatte doch tatsächlich die Ursachen für die fehlende Attraktivität des Berufs in schlechter Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen gesucht. Wie konnte ich nur.
Und ich hatte den vorliegenden Untersuchungen und Berichten geglaubt, die die häufige Überforderung von pflegenden Angehörigen bis hin zu häuslicher Gewalt zum Inhalt hatten.
So ein Blödsinn, diese erfahrenen und "bewährten" Menschen werden (nach verkürzter Ausbildung) den Pflegenotstand in unserem Lande mildern.
Die Parole lautet also: Schleckerfrauen in die Kindertagesstätten, pflegende Angehörige in die Alten- und Pflegeheime und das dadurch gesparte Geld - wie gehabt - den Bankern und anderen Finanzjongleuren.
Ist doch alternativlos - oder?
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