Sonntag, 10. November 2013

Über die Glaubwürdigkeit in der deutschen Politik

Erinnern Sie sich noch an den erbittert geführten Wahlkampf vor der letzten Wahl zum deutschen Bundestag? An die unüberbrückbaren Gegensätze der beiden größeren Parteien? An die wechselseitigen Vorwürfe und die Versprechungen der Wahlkämpfer? An die angetretenen politischen Lager und ihre jeweiligen Ziele?
Einige (damals) führende Politiker und ihre Aussagen sind mir noch gut in Erinnerung: Der führende FDP-Politiker (wie war doch gleich sein Name) hatte eine Zusammenarbeit sowohl mit der SPD als auch mit den Grünen ausgeschlossen - er hat Wort gehalten. Horst Seehofer hatte eine Regierungsbeteiligung der CSU an die Einführung der Maut gekoppelt, für Frau Merkel kam diese Maut nicht in Frage ("nicht mit mir", "wird es nicht geben").
Somit - die beiden ernst genommen - dürfte es heute keine langwierigen Koalitionsverhandlungen mit der SPD geben, bevor die beiden "Geschwister" ihren "Familienstreit" nicht geklärt haben. Und da beide ihre jeweiligen Positionen nunmehr zur Chefsache gemacht und an ihre eigene Person geknüpft haben, darf man auf den Ausgang schon sehr gespannt sein.
Ach so, der Kanzlerkandidat der SPD wollte Frau Merkel ablösen (hat er nicht geschafft) und für einen Ministerposten in einer großen Koalition nicht zu Verfügung stehen (kann er gut schaffen, da es genügend SPD-Kandidaten gibt, die unter Aufgabe ihrer bisherigen Überzeugungen und Absichten, aber dafür mit Aussicht auf einen Regierungsposten in den Startlöchern hocken).

Ich habe überhaupt nichts gegen die Verhandelbarkeit von politischen Absichten. Diese Bereitschaft muss bei allen demokratischen Parteien vorausgesetzt werden - und zwar mit allen anderen demokratischen Parteien. Auch Kompromisse sind dabei unvermeidbar.

Schwierigkeiten bereitet mir allerdings die Verhandelbarkeit und damit Beliebigkeit von sogenannten Grundsatzpositionen. Eine Partei, die gewählt wurde um die langjährige Umverteilung von unten nach oben zu stoppen und nun auf die höhere Besteuerung von hohen Einkommen verzichtet und sich stattdessen auf "andere Einnahmen" stürzt, die wieder einmal vorrangig die kleinen und mittleren Einkommensbezieher belastet, wird am Ende vermutlich die gleiche Quittung erhalten wie die FDP, die ihre damals vollmundigen Wahlversprechungen ebenfalls nicht einlöste.

Gespannt darf man sein, ob und ggf. wie die Bürgerinnen und Bürger auf die Mogelpackungen von Frau Merkel reagieren (Steuererhöhungen, mit mir nicht), denn im Endeffekt ist es doch eigentlich egal warum die Menschen hinterher weniger Geld in der Tasche haben, ob wegen höherer Steuern oder höherer Soziallasten.

Alles was man bisher aus den Koalitionsverhandlungen hört und liest, deutet auf eine höhere Belastung der kleineren und mittleren Einkommen und der Schonung der gut und sehr gut Verdienenden hin.
Dabei wird Frau Merkel ihr Versprechen (keine Steuererhöhung) wohl halten.

Sagt einmal, Ihr Genossen - merkt Ihr eigentlich noch irgend etwas?


Sonntag, 13. Oktober 2013

"Arme sterben jünger 

Die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten wachsen

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt seit Jahren. Profitieren können alle Bürger von diesem Anstieg - aber nicht gleichermaßen: Im Jahr 2008 etwas durften einkommensstarke 65-Jährige noch mit einer weiteren Lebenszeit von 20 Jahren rechnen. Ihren Altersgenossen mit sehr niedrigen Renten dagegen nicht einmal mehr 15 Jahre." (Demografische Forschung aus erster Hand, 2013, Jahrgang 10, Nr. 3, Seite 1)
Zum besseren Verständnis:  
- Als sehr niedrige Renten werden diejenigen bezeichnet, deren Berechnung 30-39 Rentenpunkte zugrunde liegen. 
- Als höchste Renten werden diejenigen mit mehr als 65 Rentenpunkten bezeichnet.
- Die Anzahl der Rentenpunkte ergeben sich aus den Jahres-Einkommen und den Jahren der Rentenbeitragszahlungen selbst. Hätte man exakt das statistisch ermittelte Durchschnittseinkommen erzielt und entsprechend Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt, würde man pro Jahr 1 Rentenpunkt erhalten. Lag man in einigen Jahren unter dem Durchschnittseinkommen hat man entsprechend berechnet nur 0,X Rentenpunkte für diese Jahre erhalten und entsprechend in Jahren in denen das Einkommen über dem Durchschnitt lag eben 1,X Rentenpunkte.
- Die errechneten Rentenpunkte werden mit dem jeweils gültigen Wert multipliziert und ergeben dann die Rente.
- Wer im Jahr 2012 also nach 45 Berufsjahren mit exakt dem Durchschnittseinkommen in Rente ging,
hatte also 45 Rentenpunkte, die 2012 mit je 27,47 € berechnet wurden. Das ergab eine Rente von 1.236,15 € (30 Rentenpunkte entsprechen einer Rente von 824,10 €, 39 RP = 1071,33 € und 65 RP = 1785,55 €).

Kurzfassung: 

Gute Bildung/Ausbildung = guten Job = gute Bezahlung = hohe Rente = längeres Leben

Schlechtere Bildung/Ausbildung = schlechterer Job = schlechtere Bezahlung = kleinere Rente = kürzeres Leben

Und da immer ALLES mit ALLEM zusammenhängt, hier noch einige damit zusammenhängende Themenbereiche:
- Die rechnerische Durchschnittsrente (Regelrente ohne Zusatzversorgung o.ä.) liegt aktuell in Deutschland unter 1000 €
- Fast jede zweite Rente in Deutschland liegt bereits unter Hartz IV
- Der/die durchschnittliche Rentner/in erhält nach 39 rentenwirksamen Erwerbsjahren die gesetzliche Altersrente, 45 oder gar 47 Jahre sind schon heute nicht mehr die Regel
- Das Bildungsniveau an Deutschlands öffentlich/rechtlichen Schulen sinkt und ist von dem ehemaligen Platz in der Spitzengruppe (im europäischen Vergleich) mittlerweile weit entfernt
- Die Zahl der "Vollbeschäftigten", die "ergänzende Leistungen" des Staates (Sozialamt) in Anspruch nehmen müssen steigt stetig an.

Ich möchte diesen Beitrag mit zwei Standardaussagen von "Mutti" schließen: Deutschland geht es gut, und sie wird alles dafür tun, das es so bleibt. Und: Wir sollen Deutschland nicht andauernd schlecht reden.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Kündigt sich eine neue Flutwelle an?

In den frühen Morgenstunden des 11.06.2013 begann es mit einer Meldung bei Bild.de.
Kurze Zeit später hatte die FAZ.net die Meldung bereits aufgegriffen. Am Mittag war es Thema bei "HEUTE" und am 12.06.2013 in diversen Regionalzeitungen und am Abend bei "PLUSMINUS".

Was? Die völlig neue und überraschende Gefahr einer neuen Altersarmut.

Nun, die Quelle scheint noch nicht so genau bekannt zu sein. Da ist mal die Rede von einer "Jahresstatistik", mal von einem "Jahresbericht" und sogar von einer "Studie" der Rentenversicherung. Glaubt man einem bestimmten Medium, so handelt es sich sogar um eine "Tabelle des Schreckens".

Es wird bereits heftig kommentiert und diskutiert - schließlich war fast jede zweite (48,21 Prozent lt. Bild) Rente im Jahr 2012 niedriger als die Leistung nach Hartz IV. Und bei den Neurenten in 2012 lagen bereits mehr als die Hälfte (54,85 Prozent) darunter.

Der eine Kommentator findet es nicht so beunruhigend, weil ja "nur" 2 Prozent der Rentner wirklich arm seien, die anderen hätten ja Partner mit höheren Renten.

Der andere verweist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit von Minijobs, welche ja auch schon von hunderttausenden Rentnern genutzt würde.

Und ein dritter stellt "an dieser Stelle einfach mal fest, dass andere Menschen z. Z. existentiell" gefährdet seien" (s. Hochwasseropfer).

Übrigens blieb die Frage nach der Ursache / den Ursachen in fast allen Kommentaren ungestellt.

Ich habe am Dienstag, 11.06.2012 schriftliche Anfragen an zwei Zeitungen, eine Presseagentur, zwei Internet-Redaktionen und die Deutsche Rentenversicherung verschickt, mit der Bitte um eine genaue, überprüfbare Quellenangabe.

Bis heute, also ca. 50 Stunden später, habe ich noch keine einzige Antwort erhalten.

NACHTRAG:
Um ca. 15:30 Uhr habe ich heute (13.06.2013) eine Antwort von der Deutschen Rentenversicherung erhalten:
Die ursächlichen Tabellen sind auf der Homepage der RV unter "Fachpublikationen" veröffentlicht, gehören zur "Statistik zum Rentenbestand am 31.12.12 und Rentenzugang 2012".

Dienstag, 12. März 2013

Armutsbericht

Die Bundesrepublik Deutschland, nach wie vor eines der reichsten Länder dieser Erde, diskutiert mal wieder über den neuen Armutsbericht, der - wie gewohnt - mehr verhüllt als aufdeckt.
Die Bundesrepublik? Na ja, da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Obwohl der Bericht sogar den Einzug in die "Heuteshow" geschafft hat, hält sich die Zahl der Diskutanten wohl doch eher in engen Grenzen.

Warum versuchen die jeweils verantwortlichen Politiker eigentlich immer wieder die Situation der armen  Menschen in unserem Land schön zu reden, bzw. deren Lebenssituation in dem Bericht so zu "um"-schreiben, dass normale Sterbliche ihn nicht verstehen können?

Fragen und Forderungen nach einer gerechten Verteilung werden bei uns häufig mit dem Tot-schlag-argument der "Neiddebatte" abgewehrt. "Den Rentnern geht es so gut wie nie zuvor", "Bei uns gibt es doch gar keine richtige Armut", "Wer arbeiten will, der findet auch etwas" und ähnlich dumme Sprüche und Verallgemeinerungen sind in unserer Gesellschaft immer wieder zu hören und zu lesen, wenn es um die stetig größer werdende Öffnung der Schere zwischen arm und reich geht.

Es ist nun mal Fakt, dass ein kleiner Prozentsatz der Bundesbürger über den Großteil des Vermögens verfügt, die so genannte Mittelschicht kleiner wird (überwiegend durch Abstieg nach unten) und die Zahl der Menschen, die in der Nähe oder bereits unterhalb der Armutsgrenze lebt in unserem Land weiter wächst.

Das klingt alles so abgehoben, theoretisch und weit weg. Aber gehen Sie doch mal zu einer der zahlreichen "Tafeln", die mittlerweile nicht mehr nur in den Großstädten unserer Republik zu finden sind. Sprechen Sie mit den ehrenamtlich Mitarbeitenden und lassen Sie sich von den Menschen und ihren Schicksalen erzählen, die ohne die Existenz der Tafeln oft nicht genug zu essen haben (in einer Gesellschaft, die einen Großteil ihrer Lebensmittel wegwirft).

Ich habe auf meiner Homepage einen der relativ seltenen Zeitungsartikel eingestellt, der über die Arbeit der Tafel berichtet. In dem Artikel wird die Kasseler Tafel vorgestellt, die täglich zwischen 100 und 130 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Jede/r Inhaber/in eines Berechtigungsscheins kann alle 14 Tage zum "Einkaufen" zur Tafel kommen. Ein lesenswerter Artikel, der einen ersten Einblick in das Thema gibt.

Neben den "offensichtlich" Armen, deren Zahl in den offiziellen Berichten ohnehin oft zu niedrig angegeben wird, gibt es aber noch eine große Zahl von älteren Menschen, deren Rente deutlich unter der gesetzlichen Grundsicherung liegt, die nicht erfasst sind. Es handelt sich überwiegend um Frauen, die - nach eigener Aussage - nie und nimmer zum Sozialamt gehen würden um die Grundsicherung zu beantragen.

Und gehören die vielen Menschen, die trotz einer Vollzeit-Arbeitsstelle "ergänzende Leistungen" in Anspruch nehmen müssen nicht auch zu den "Armen"?

Armut hat in unserem Land viele Gesichter - die Armutsberichte helfen hingegen in erster Linie die Gesichter der Politiker zu wahren..........

Lesenswert hierzu: Spiegel , Spiegel, FAZ, Süddeutsche,

Mittwoch, 27. Februar 2013

Fachkräftemangel in der Altenpflege - und was den Regierenden dazu einfällt

"Der Bundestag" (wer eigentlich genau? mit wessen Stimmen? vielleicht auch wieder von 30 anwesenden Abgeordneten wie beim Meldegesetz im letzten Jahr?)  hat ein Gesetz "einstimmig"  verabschiedet. Nun ja, eigentlich nichts Besonderes, oder doch?

Das Gesetz mit dem etwas sperrigen Namen "Gesetz zur Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege" wird erst richtig interessant, wenn man sich die Zielsetzung etwas genauer anschaut:
Das Gesetz soll dem Fachkräftemangel in der Altenpflege entgegenwirken, es sieht unter anderem vor, die Ausbildungszeit von Bewerbern mit "entsprechenden Vorkenntnissen" um ein Drittel auf zwei Jahre zu verkürzen.

Aha, die bisherige Ausbildungszeit war offenbar zu lang für die Vermittlung der notwendigen Inhalte.

Aber halt! Die berufliche Aus- und Weiterbildung soll doch gestärkt werden, so jedenfalls der Titel des Gesetzes. Also "weniger ist mehr?"
Wir haben also einen Fachkräftemangel weil die Ausbildungszeit zu lang ist???

Bayerns Sozialministerin scheint es so zu sehen: "Das steigert die Attraktivität des Berufs und ist ein Zeichen der Anerkennung für Pflegende, die sich bereits über Jahre hinweg für unsere älteren Mitbürger eingesetzt haben." Soweit also Frau Ministerin Christine Haderthauer (CSU).

Ich ahnungsloser Mensch hatte doch tatsächlich die Ursachen für die  fehlende Attraktivität des Berufs in schlechter Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen gesucht. Wie konnte ich nur.

Und ich hatte den vorliegenden Untersuchungen und Berichten geglaubt, die die häufige Überforderung von pflegenden Angehörigen bis hin zu häuslicher Gewalt zum Inhalt hatten.

So ein Blödsinn, diese erfahrenen und "bewährten" Menschen werden (nach verkürzter Ausbildung) den Pflegenotstand in unserem Lande mildern.

Die Parole lautet also: Schleckerfrauen in die Kindertagesstätten, pflegende Angehörige in die Alten- und Pflegeheime und das dadurch gesparte Geld - wie gehabt - den Bankern und anderen Finanzjongleuren.

Ist doch alternativlos - oder?

Montag, 25. Februar 2013

Web-Provider macht Geschäft mit meinem Namen

Seit einigen Jahren habe ich meine Homepage bei einem namhaften deutschen Web-Provider mit zwei Adressen: mariowiegel.de und mariowiegel.info.
Es gab nie Probleme - bis zum Dezember letzten Jahres. Plötzlich war meine Homepage oft stundenlang gar nicht zu erreichen oder der Aufbau dauerte unglaublich lange. Alle meine Anrufe wurden freundlich entgegen genommen, aber geändert hat sich nichts.
Die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelten die wildesten Theorien woran es liegen könnte und gaben die Anfrage in schöner Regelmäßigkeit an "die Technik" weiter.
Meine Homepage war weiterhin oft mehrere Tage hintereinander in der Zeit von ca. 4 Uhr bis oft 13 Uhr nicht zu erreichen.
Völlig genervt stimmte ich dann einem Tarifwechsel zu (wobei mir dieser bei angeblichen "Technischen Problemen überhaupt nicht einleuchten wollte), womit der Ärger erst richtig los ging: die Adresse mariowiegel.info war im neuen Tarif nicht mehr kostenlos enthalten (was mir niemand gesagt hatte!!!) sondern sollte zusätzlich bezahlt werden.
Dieser Tariferweiterung mit zusätzlichen Kosten stimmte ich nicht zu und versuchte ca. 2 Stunden später diese Adresse bei einem anderen Anbieter anzumelden.
Das ging nicht, weil meine Anschrift mariowiegel.info bereits an eine Firma in der Schweiz verkauft war.
Diese Firma handelt mit Internet-Adressen und hat mir auf Anfrage den Rückkauf mit einem Mindestgebot von 60 € angeboten. Unter mariowiegel.info werden derzeit etliche Werbungen vermarktet, die Firma hat die Seite bis zum Verkauf "vermietet".
Es ist mir völlig unerklärlich, wie so etwas überhaupt möglich ist.




Dienstag, 12. Februar 2013

Gedanken zum Phänomen Zeit - Teil II - Perspektivwechsel

Als ich im Sommer letzten Jahres den ersten Beitrag zu diesem Thema verfasste, zählte ich noch zum erwerbstätigen Teil der Bevölkerung. Seit November 2012 genieße ich die Freistellungsphase der Altersteilzeit und erlebe "Zeit" nunmehr aus einer anderen Perspektive.
Seit November 2012 - dem Monat meiner Verabschiedung aus dem Erwerbsleben und dem Abschied von meiner hochbetagten Hundedame - erlebe ich Zeit nach rund 45 Berufsjahren aus einer völlig neuen Sicht.
Ich habe natürlich keine einzige Sekunde Zeit dazu gewonnen - aber ich habe durch den Wegfall der Arbeitszeit pro Tag etliche Stunden mehr zu meiner freien Verfügung. Und das macht sich bemerkbar:
Zum Beispiel beim Einkauf, früher war selten mehr in meinem Einkaufswagen als auf dem Zettel vermerkt war, heute sieht der Wagen anders aus. Ich nehme mir mehr Zeit und siehe da, der Inhalt des Einkaufwagens verändert sich, sowohl quantitativ als auch qualitativ.

Zum Beispiel beim Telefonieren, im Gegensatz zu früher führe ich mehr Telefonate von längerer Dauer.

Zum Beispiel bei den täglichen Hundespaziergängen, für die ich mir mehr Zeit nehme und die ich zum Teil auch viel bewusster erlebe. Und zwar nicht nur meinen eigenen Hund und die Natur. Ich kenne mittlerweile auch die Namen vieler Hunde und lerne zunehmend ihre Besitzer kennen.

Letztere - von mir in den vergangenen Jahren meist nur wenig beachtet - sind immer wieder mal für überraschende Bemerkungen gut. "Na, jetzt im Ruhestand sieht man Sie ja auch mal in ruhiger Gangart." Oder: "Was macht Ihre Rippenprellung?" Auch über den Tod meiner Hündin und die kleineren und größeren Probleme mit dem "neuen" Hund sind viele Menschen überraschend gut informiert. Und - manche von ihnen entpuppen sich als "Nachbarn" (nicht direkt, die kenne ich schon!) im näheren Wohnumfeld.

Fazit:
- Ich nutze die "gewonnene"Zeit zunehmend für soziale Kontakte.
- Ich mache - abgesehen von meinem wiederbelebten Hobby der Fotografie - zur Zeit wenig Neues.
- Aber ich nehme mir für viele Dinge im Alltag mehr Zeit und erledige sie bewusster.

Ach ja, das Zitat von Horaz hat für mich an Bedeutung und Wichtigkeit nichts verloren.......